Die Geräteverwaltung bietet als Teil des Service-Moduls eine Möglichkeit zur Verwaltung von Geräten unter Verwendung von Geräte-/Seriennummern, die in verschiedenen Anwendungsbereichen wie den Wareneingang, manuelle Lagerbuchung, Vertrieb, Service und Produktionsplanung zum Tragen kommen. Die Gerätepflicht wird im Artikelstamm gepflegt.
Mit der Geräteverwaltung lassen sich die
Gerätehistorie
Gerätebewegungen
Gerätestatus
Gerätestandort
Service-Aufträge (Reparaturen)
Wartungen
nachhalten. Diese Informationen können in entsprechenden Übersichten in die Anzeige geholt und ausgewertet werden.
Im Folgenden wird erläutert, wie die Geräte-Erfassung erfolgen kann und welchen Status die Geräte-/Seriennummer annimmt.
Neuanlage von Geräte-/Seriennummern
Die Geräte-/Seriennummernverwaltung legt pro Geräte-/Seriennummer einen eigenen Stammdatensatz an. Die Anlage eines Gerätes kann entweder
bei der Produktionsfertigmeldung,
dem Einkauf eines Geräts oder
beim Verkauf erfolgen.
Im Artikelstamm wird die Gerätepflicht (=Pflicht zur Führung einer Geräte-/Seriennummer) gepflegt.
Mit der Geräte-Neuanlage wird ein Gerätestammsatz erzeugt und mit Grunddaten wie Kunde, Standort, Artikelnummer vorbelegt.
Bei der Neuanlage übernimmt der Gerätestamm den Eintrag des Auftrags von dem aus er angelegt wurde.
Verknüpfung von Geräte-/Seriennummern
Die angelegten Geräte-/Seriennummern können im Verkauf (und nur dort) verknüpft werden. Eine Verknüpfung bedeutet, dass ein Gerät an den Kunden verkauft wurde und der im Gerät verfügbare Standort, die Kundenzuordnung und Auftragszuordnung erfolgt. Die Verknüpfung bewirkt im Gerätestamm den Eintrag der Auftragsnummer mit dem das Gerät verknüpft ist.
Mit Erfassung der Liefermenge in der Auftragsposition wird die Auswahl der Gerätenummer angestoßen.
Die Geräteauswahl zeigt alle auf Lager vorhandenen Gerätenummern zu dem Artikel. Die Buchungsart ist entsprechend LAG (Lagergerät).
Mit Doppelklick auf das rote LED-Symbol und Klick auf Verknüpfen wird die Verknüpfung zwischen Auftrag und Gerätenummer angestoßen.
Anschließend öffnet sich der Gerätestamm. Mit der entsprechenden Buchungsart und Auftragsnummer.
In unserem Beispiel ist die Buchungsart RES (Gerät wurde für den Verkauf reserviert).
Kunde und Standort werden mit der Fakturafreigabe im Gerät aus dem Auftrag übernommen. Die Buchungsart wird automatisch auf VK (Gerät wurde an einen Kunden verkauft) umgesetzt.
Buchungsarten, Kunde und Standort
In der nachfolgenden Tabelle sind die möglichen Buchungsarten, der Gerätekunde und Gerätestandort in Abhängigkeit des Vorgangs aufgeführt.
Vorgang
Buchungsart (BA)
Gerätekunde
Gerätestandort
Bestandswirksam
Reserviert für Einkauf
REK
Lagerkunde
Lagerkunde
JA
Rücklieferung an Lieferant
RLI
Lagerkunde
Lagerkunde
NEIN
Wareneingang verbucht
EK
Lagerkunde
Lagerkunde
NEIN
Lagergerät
LAG
Lagerkunde
Lagerkunde
JA
Reserviert Verkauf
RES
Lagerkunde
Lagerkunde
JA
Gerät beim Kunden
VK
Kunde
Kunde
NEIN
Gerät beim Kunden mit Lieferadresse
VK
Kunde
Lieferadresse
NEIN
Reparatur
REP
Kunde
Lagerkunde
JA
Materialverbrauch
MAT
Lagerkunde
Lagerkunde
NEIN
Vorgenerierung von Gerätenummern in der Fertigung
PPS
Lagerkunde
Lagerkunde
NEIN
manuelle Lagerabgangsbuchung
VER
Lagerkunde
Lagerkunde
NEIN
Inventurbuchung
WEG
Lagerkunde
Lagerkunde
NEIN
Verknüpfungen von Gerätenummern zu Bewegungssätzen
Nachfolgend werden die verschiedenen Status der Buchungsarten zur Geräte-/Seriennummer erläutert. Die Abwicklung mit den verschiedenen Buchungsarten ist nur mit dem FI-Parameter476 =1 möglich.
Bestellerfassung (EK >> LAG)
Mit Gerätenummernvorplanung: Vorgeplante Geräte können generiert werden und erhalten den Status "EK" als Buchungsart, sowie Chargennummer und Lagernummer.
Ohne Nummernvergabe: Vorgeplante Gerätenummern haben die Buchungsart "EK". Im Gerätestamm werden als Informationen die Lagernummer und die Chargennummer geführt.
Wareneingang (EK >> LAG)
Mit Neuanlage: Gerätenummerneingabe durch Generierung oder Scannen der Seriennummernetiketten. Auslöser für den automatischen Sprung in die Geräte erfolgt über eine Option mit der Möglichkeit "Kein Sprung, Sprung nur mit gefüllter Liefermenge, Sprung immer". Die eingegebene Geräteanzahl wird in die Liefermenge eingespielt.
Ohne Neuanlage: Gerätenummerneingabe durch Generierung oder Scannen der Seriennummernetiketten. Auslöser für den automatischen Sprung in die Geräte erfolgt über die Bearbeitung der Position. Ist die Liefermenge leer wird die Geräteanzahl als Liefermenge zurückgegeben.
Wareneingangsverbuchung: Mit dem Wareneingang wird der Status EK auf LAG umgesetzt.
Wareneingang stornieren (LAG >> EK)
Rücksetzen des Gerätestatus von LAG auf EK.
Update der Kopfpos-Nummer in der Verknüpfung verändern.
Qualitätssicherung Einkauf (LAG >> LAG)
QS-Prüfung mit vorgeplante Geräte: Die an der Position befindlichen Geräte müssen manuell auf die Splittpositionen (OK, Nacharbeit usw.) aufgeteilt werden. Zur Vereinfachung gibt es das Feld " " im Gerätedialog mit dem die Zuordnung einfacher ausgeführt werden kann. Entkopplung und Kopplung durch Doppelklick.
QS-Prüfung mit Eingabe der Geräte: Nach der QS-Splittung in OK, Nacharbeit usw. wird für jede Splittposition der Gerätedialog zur Generierung oder zum Scannen geöffnet.
Rücklieferung an Lieferanten (LAG >> RLI)
Lagerbuchung (LAG >> LAG, LAG >> VER)
Lagerbuchungen können ausschließlich auf Geräte mit der Buchungsart „LAG“ ausgeführt werden. Für die Buchung muss sicher
Lagerzugangsbuchungen können mit der Eingabe und Verknüpfung auf eine Gerätenummer bzw. Generierung von Geräten erzeugt werden. Der Status ist „LAG“. Lager und Charge vererben sich. Die Menge wird zur Prüfung herangezogen.
Lagerabgangsbuchungen führen im Geräte zu einem Status „VER“ wie verbraucht. Als Prüfung werden Lager, Menge und Charge angezogen.
Lagerumbuchungen müssen im Gerätestamm die Lagernummer bzw. die Charge sichergestellt sein.
Für alle Buchungen Schreiben eines Lebenszyklusschrittes.
Verkauf von Geräten (LAG >> RES >> VK)
Geräte mit Zuordnung auf eine Vertriebsposition. In welcher Weise die Gerätedaten automatisch bei der Fakturafreigabe gepflegt werden, bestimmt die Auftragsart in der gesteuert werden kann, wie die Gerätefelder verändert werden.
Erfassung von Geräten.
Eingabe einer Vertriebsposition und Zuordnung der Geräte mit Prüfung auf Lager, Menge und Charge.
Generierung von Vertriebspositionen aus der Auswahl von Geräten über den Menüpunkt "Extra".
Umwandlung des Gerätestatus von "LAG" auf "RES".
Bei Fakturafreigabe Pflege der notwendigen Gerätefelder z.B. Buchungsart auf VK, Standort und Besitz beim Kunden.
Schreiben eines Lebenszyklusschrittes.
Zur Reparatur anstehendes Gerät (VK >> REP)
Bereitstellbuchung (Lagernummernänderung)
In der Bereitstellbuchung ist in der Stückliste ein Bereitstelllager eingepflegt. Bei der Bereitstellbuchung werden die Materialien vom Lager z.B. 0 (Hauptlager) auf das Lager 20 (Produktion) umgebucht. Sollten hierbei Geräte bebucht werden müssen, so sind diese im Lagerstamm von Lager 0 auf 20 umzubuchen.
Umbuchungsverknüpfung von Hauptlager auf Gerätelager und umstellen der Lagernummer im Gerät.
Schreiben eines Lebenszyklusschrittes.
Materialbuchung (LAG >> MAT)
Erfassung von Materialverbrauch und Zuordnung der Gerätenummern.
ACHTUNG: Keine Soll-Ist-Buchung bei Gerätepflichtartikel.
Schreiben eines Lebenszyklusschrittes.
Produktionsfertigmeldung (PPS >> LAG)
Produktionsfertigmeldung mit Gerätnummernvorplanung Buchungsart „PPS“.
Vorplanung der Gerätenummer im Fertigungsauftrag auf Ebene der Fertigungsauftragsnummer.
Produktionsfertigmeldung mit Zuordnung der vorgeplanten Geräte auf Lager und Charge der Produktionsfertigbuchung.
Geräteerzeugung direkt bei der Produktionsfertigmeldung mit Zuordnung auf Lager und Charge.
ACHTUNG: Keine Soll-Ist-Buchung bei Gerätepflichtartikel.
Produktionsfertigmeldung mit Untergerätezuordnung aus der Materialbuchung mit Vorschlag der bereits gebuchten Materialverbrauch. Fortschreiben der Untergerätetabelle. Im Gerätestamm wird die Eingebaut in Gerätenummer ebenfalls gehalten.
Schreiben eines Lebenszyklusschrittes.
Manuelle Untergerätezuordnung (LAG >> MAT, MAT >> LAG)
Alle Gerätenummer können auch als Untergeräte verwendet werden.
Manuelle Zuordnung eines bestehenden Untergerätes in ein Geräte (MAT >> Eingebaut in).
Rücknahme der Zuordnung.
Schreiben der Untergerätetabelle.
Schreiben eines Lebenszyklusschrittes.
PDA-Programm zur Zuordnungsbuchung (LAG)
Zubuchung von Geräten in den Bestand.
Schreiben eines Lebenszyklusschrittes.
Reparaturaufträge über die Hotline (VK >>LAG, LAG >> VK)
Erfassung von Reparaturmeldungen in der Hotline mit Angabe der Gerätenummer.
Generierung von Serviceaufträgen aus der Hotline mit Verknüpfung zur Gerätenummer zur Änderung der notwendigen Felder im Gerätestamm.
Neuerstellung eines VK-Auftrags mit automatischer Rücklieferung des zu reparierenden Gerätes in ein Reparaturlager. Hierbei wird der Gerätestandort auf „intern“ umgestellt und der Status auf "LAG". An die Verkaufsposition wird die Gerätenummer verknüpft.
Erinnerungsposition im VK-Auftrag für die Rücklieferung des Gerätes an den Kunden mit Verknüpfung des Gerätes Status auf "RES". An die Verkaufsposition wir die Gerätenummer verknüpft.
Erfassung von Zeit- und Materialverbrauchsinformationen in den Auftrag. Die Positionen werden zugeordnet durch das Füllen der vk1-geraetenr.
Lagerbestand und Inventur
Die Gerätebestände sind nach Lagernummer und Charge den Lagerbestandsstammsätze zuzuordnen. In der Inventurerfassung muss die Zuordnung, die Neuerfassung oder Löschung von Geräten möglich sein.