Das Szenario beschreibt den Aufbau einer Stammdatenmaske am Beispiel des Kundenstamms.
Merkator bietet im Bereich Stammdaten und Detailmasken in der Auftragsabwicklung die Möglichkeit, die Bildschirmmasken den individuellen Anforderungen anzupassen.
Die firmenspezifischen Dateien der Bildschirmmasken befinden sich unter dem Verzeichnis "\custom\fi-path\dial2\" (z.B. Firma "FI-Path = IhreFirma" = \custom\IhreFirma\dial2\). Ist die zu bearbeitende Bildschirmmaske noch nicht im firmenspezifischen Ordner vorhanden, so ist diese aus dem Ordner "custom\0001std\dial2\" zu kopieren.
Am Beispiel des Fensters "Kundenstamm" (ku.dok) werden die Funktionen und notwendigen Abläufe zur Bearbeitung der Datei erläutert.
Nachdem die Datei ku.dok im firmenspezifischen Verzeichnis mit einem Editor aufgerufen wurde, steht der nachfolgende Maskenaufbau des Kundenstamms zur Verfügung.
Der Dateiaufbau gliedert sich in die drei Bereiche
Maskenbeschreibungen
Felddefinitionen
Menüleistendefinition
Die Bereiche "Maskenbeschreibungen" und "Felddefinitionen" wiederholen sich, wenn mehrere Register vorhanden sind. Die Menüleistendefinition bildet den Abschluss der Datei.
Maskenbeschreibungen
Der Aufbau der Bildschirmmasken setzt sich aus den Maskenbeschreibungen und der Definition der Eingabefelder zusammen. Für jedes Register einer Bildschirmmaske wird zuerst die Registerdefinition ^1 mit Bezeichnung &Hauptseite (Kennzeichen "&" setzt den Unterstrich beim nachfolgenden Buchstaben) und anschließend die Maskenbeschreibung (siehe Abbildung) vorgenommen.
Mit dem FI-Parameter672 für die dynamische Fenstergröße ist es möglich, die Zeilenanzahl bis auf die maximal darstellbare Größe auf dem Bildschirm anzupassen. Ist dieser nicht aktiv, stehen nicht mehr als 21 Zeilen für eine Registerseite zur Verfügung. Beim Aufbau der Zeilen können mehrere Maskenbeschreibungen mit Eingabefelder definiert werden. Bei der Positionierung ist die Größe des davor liegenden Eingabefeldes zu beachten. Die Größe der Eingabefelder sind aus der Feldbeschreibung bzw. dem DataDictionary zu entnehmen.
Felddefinitionen
Im Anschluss an die Maskenbeschreibungen erfolgt die Definition, Positionierung, der Hilfetext und die Möglichkeit der Wertprüfung der Eingabefelder.
Die Definition der Zeilen haben z.B. folgenden Aufbau:
^D2082;ku-zentralpreis;K; J und Z = Preisfindung über die Zentralnummer; oder 1=Verband1, 2=Verband2, 3=Verband3;J;*J,Z, ,1,2,3
Die einzelnen Bausteine werden durch ein Semikolon getrennt und haben folgende Funktionen:
^D oder ^K: Art des Feldes, d.h. bei ^D handelt es sich um ein Datenfeld und bei ^K um ein Key-Feld.
2082: Die ersten zwei Stellen 20 geben die Zeilenposition an. Die letzten beiden Stellen 82 geben die Position in der Zeile, links vom Rand aus gesehen, an.
ku-zentralpreis: Ist die Bezeichnung der einzelnen Felder und ist aus den Feldbeschreibungen zu entnehmen.
K: Status des Feldes. Es wird unterschieden nach:
A: Anzeigefeld. Feld wird mit Cursor übersprungen und ist inaktiv geschaltet.
K: KANN-Feld. Dieses Feld kann übersprungen werden. Es ist keine Eingabe erforderlich.
M: MUSS-Feld. Das Feld kann mit dem Cursor nicht übersprungen werden. Es ist eine Eingabe erforderlich.
Hilfetext1: Anlage von Informationen zum Feld. Der Text erscheint in der Statuszeile des Fensters. Die Beschreibung sollte 80 Zeichen nicht überschreiten.
Hilfetext2: Weitere Informationen zum Feld, wenn die 80 Zeichen der ersten Beschreibung nicht ausreichen. Text wird in Statuszeile im Anschluss der ersten Beschreibung angezeigt. Die Beschreibung sollte auch hier die 80 Zeichen nicht überschreiten.
J: Durch das Kennzeichen wird das rote Pfeil-Symbol links neben dem Eingabefeld gesetzt. Funktion wird nur bei Eingabefeldern gesetzt, bei denen ein Referenzfenster zur Verfügung steht.
Kennzeichen "*" oder "#" haben folgende Bedeutung:
*: Kennzeichen wird bei alphanumerischen Eingabefeldern verwendet. Die möglichen Werte folgenden direkt nach dem Kennzeichen durch Komma getrennt.
#: Prüfung bei numerische Eingabefeldern. Die möglichen Werte folgenden direkt nach dem Kennzeichen durch Komma getrennt. Die Prüfung der Eingaben kann gesetzt werden. Wird ein falscher Eintrag bei verprobten Feldern vorgenommen, so erscheint der nachfolgende Hinweis.
Bei den Felddefinitionen gibt es noch die folgenden drei Sonderformen:
Push-Button: Nach den Felddefinitionen eines Registers werden die Definitionen für die Push-Buttons aufgeführt, die auf dem Register erscheinen sollen. Beispiel: Lieferadresse "^D0680;pb-kuadr;K; ;"
Wie bei den Felddefinitionen gibt der erste Bereich "^D0680" an, in welcher Zeile und Spalte der Beginn des Push-Buttons ist. Im zweiten Segment "pb-kuadr" ist der Aufruf des Moduls hinterlegt. Im vierten Segment kann in einigen Fällen die Übergabe von Parametern erfolgen.
Die möglichen Push-Buttons zu einer Erfassungsmaske sind in der zugehörigen Dokumentation festgehalten.
Rahmen: In den Erfassungsmasken ist es mit der Funktion "Rahmen" möglich, Eingabefelder zu einem Bereich zu gruppieren.
Am Beispiel des Rahmens "Druckanzahl" wird die erforderliche Eingabe beschrieben:
Zur Erzeugung des Rahmens "Druckanzahl" ist im Register der Eintrag "^D9999;frame;A;Druckanzahl; 005,2 001,1 009,0 035,0;" hinterlegt. Die einzelnen Segmente vor jedem Semikolon haben folgende Bedeutung.
^D9999: Ist ein fester Parameter, der bei allen eingebundenen Rahmen gesetzt wird.
frame: Ist der Objektbegriff, der bei allen Rahmen gleich ist.
A: Objekt wird nur angezeigt.
Druckanzahl: Ist die Beschriftung des Rahmens.
005,2 001,1 009,0 035,0: Mit den vier Werten wird die Position und die Größe des Rahmens bestimmt. Der erste Wert "005,2" gibt die Zeilenposition und der zweite Wert "001,1" die Spaltenposition an. Mit dem dritten Wert "009,0" wird die Höhe und mit dem letzten Wert "035,0" die Breite des Rahmens definiert.
Linien: In den Erfassungsmasken können senkrechte bzw. waagerechte Linien eingebunden werden.
Am Beispiel der dargestellten Linie wird die erforderliche Eingabe beschrieben:
Zur Erzeugung der Linie ist im Register der Eintrag "^D9999;bar;A; ; 012,5 001,1 000,0 121,5 03 04;" hinterlegt. Die einzelnen Segmente vor jedem Semikolon haben folgende Bedeutung.
^D9999: Der Parameter ist bei allen eingebundenen Linien gleich.
bar: Ist der Objektbegriff, der bei allen Linien gleich ist.
A: Objekt wird nur angezeigt.
Leer: Platzhalter.
012,5 001,1 000,0 121,5 03 04: Folgende Bedeutung haben die sechs Parameter:
Parameter
Beschreibung
012,5
Der Wert gibt die zeilenbezogene Startposition für die Linie an.
001,1
Hiermit wird die spaltenbezogene Startposition der Linie festgelegt.
000,0
Wenn der Wert größer Null ist und der nachfolgende Wert gleich Null, so wird eine senkrechte Linie, entsprechend der eingegebenen Länge, erzeugt.
121,5
Ist der Wert größer Null und der vorhergehende Wert gleich Null, so wird eine horizontale Linie, entsprechend der eingegebenen Länge, erzeugt.
03
Gibt die Breite der Linie in Pixel an.
04
Definition des Farbwertes für die Linie. Hierbei sind folgende Farbwerte möglich:
Nr.
Farbe
01
Schwarz
02
Blau
03
Grün
04
Cyan
05
Rot
06
Magenta
07
Braun
08
Weiss (Systemgrau)
Menüleistendefinition
Nachdem der Aufbau der Bildschirmmasken, d.h. Maskenbeschreibungen und Felddefinitionen, vollzogen ist, werden am Schluss die einzelnen Menüpunkte der Menüzeilen und deren Funktionen definiert (siehe Abbildung).
Die Definitionen der Menüpunkte haben z.B. folgenden Aufbau:
^ZKundendruck,;K;k;J;prog/lldr/ku;
Die einzelnen Bausteine werden durch ein Semikolon getrennt und haben folgende Funktionen:
^H,^Z,^I,^X,^A,^L: Zuordnung des Menüpunktes zu einem Bereich. Die einzelnen Zuordnungen sind: ^H: Menüpunkte liegen im Hauptmenübereich, d.h. beim Öffnen des Fensters stehen diese Funktionen direkt zur Verfügung. ^Z: Menüpunkte liegen im Menübereich "Zusatz". ^I: Zeilendefinitionen, die mit diesem Kennzeichen beginnen, dienen nur zur Information. ^X: Menüpunkte liegen im Menübereich "Darstellen". ^A: Menüpunkte liegen im Menübereich "Anlage". ^L: Menüpunkte liegen im Menübereich "Löschen".
Text,: Text für die Menüfunktion, wobei der großgeschriebene Buchstabe im Wort als Auswahlkennung dient.
Im jeweiligen Menüleistenbereich ist darauf zu achten, dass keine doppelte Auswahlkennung vorkommt.
In den einzelnen Menübereichen ist der letzte Menüpunkt ohne Komma zu setzen. Das Komma dient beim Zusammenfügen der Menüpunkte als Trennzeichen.
K und k: Auswahlkennung, d.h. die Funktion erfolgt mit "K" oder "k". Als Auswahlkennung dient der großgeschriebene Buchstabe im Wort.
J oder N: Funktion des Menüpunktes ist freigegeben oder gesperrt.
programm: Ist mit dem Menüpunkt ein Programmaufruf verbunden, so erfolgt hier der Eintrag des vollständigen Programmnamens.
Verweis
Es besteht die Möglichkeit in einer dok oder win Datei lediglich eine Referenz auf eine andere Datei einzutragen. Der Vorteil dieses Vorgehens besteht darin, dass so mehrere Personen auf die gleiche Maske zugreifen können, ohne diese mehrfach zu pflegen. Dies ist natürlich nur bei einer Abweichung vom Firmen- bzw. Benutzergruppenstandard sinnvoll. Ein solcher Eintrag muss zwingend in Zeile eins der Maske erfolgen.
Hier ein Beispiel: