Merkator bietet die Möglichkeit jedem Artikel oder für eine Kunden/Artikel-Beziehung eine Verpackungsvorschrift zuzuordnen. Diese Vorschrift kann für unterschiedliche Kunden/Kundenlieferadresse auch abweichend ausfallen.
Verpackungsvorschriften lassen sich zudem über eine Art „Stückliste“ mehrstufig aufbauen, z.B. in der ersten Stufe wird eine Europalette und in der zweiten Stufe werden Kisten auf der Europalette vorgeschrieben. In Verkaufsaufträgen kann dann die tatsächlich verwendete Verpackung durch den Kommissionierer im Warenausgang erfasst werden. Dabei ist es möglich, die Verpackungsmaterialien einem „Pfandsystem“ zuzuordnen und so z.B. ein Palettenkonto bei Europaletten zu verwalten. Über die im Artikelstamm hinterlegten Verpackungsvorschriften wird gesteuert, welche Verpackungsartikel im Warenausgang für bestimmte Waren angezeigt werden.
Über den Firmenparameter kann die Bestandsführung für Verpackungen aktiviert werden.
Sollen Verpackungen vom Bestand abgebucht werden, so ist der FI-PA 353 auf 2 umzusetzen.
Um einen Verpackungsvorschlag in der Auftragsabwicklung zu erhalten, müssen folgende Schritte durchgeführt werden.
Im Artikelstamm ist es möglich, entweder eine Verpackungsvorschrift bestehend aus einem oder mehreren Verpackungsartikel im Feld "Verpackungsvorschrift" anzulegen oder im einfachsten Fall im Artikelstamm direkt einen Verpackungsartikel im Feld "Artikel" anzugeben. Sollte das Feld Verpackungsvorschlag und Leergutartikel gefüllt sein, so prüft das Programm zunächst ob eine Verpackungsvorschrift angelegt ist. Ist dies nicht der Fall wird der Leergutartikel als Verpackung in der Auftragsabwicklung vorgeschlagen.
Die Verpackungsvorschriften werden im Modul "Verpackungsvorschrift" erfasst, welches im Menü unter dem Punkt "Vertrieb/Leergut/Verpackungsvorschrift Verkauf" aufgerufen wird. Alternativ kann direkt aus dem Artikelstamm heraus am Feld "Verpackungsvorschlag" das Modul aufgerufen werden. Die Verpackungsvorschrift besteht aus der Verpackungsvorschriftsnummer (diese ist im Artikelstamm zu verknüpfen) und den verschiedenen Leergut- und/oder Verpackungsartikeln.
Leergutartikel unterscheiden sich von Verpackungsartikel durch eine Artikelartkennung = 5 im Feld "Artikelart" und können von der Verpackungsverwaltung in die Leergutverwaltung direkt oder indirekt übernommen werden. Im Feld „Kunde“ kann angegeben werden, ob eine Verpackungsvorschrift allgemein gilt, in diesem Fall muss die Kundennummer den Wert Null haben. Ist die Kundennummer gefüllt, gilt die Verpackungsvorschrift nur für diesen Kunden. Über die Faktormenge wird bestimmt, welche Menge eines Auslieferungsartikels von einem Leergutartikel aufgenommen wird (Inhalt der Verpackung). Mit der Rundung kann sichergestellt werden, dass immer eine bestimmte durch die Rundung teilbare Leergutmenge vorgeschlagen wird.
Im Vertrieb werden die Verpackungsvorschriften automatisch oder manuell bei der Positionserfassung angezogen. Beim Vorschlag der Verpackungen im Verkauf wird wie folgt vorgegangen:
Der Vorschlag erfolgt auf Grund der eingegebenen Liefermenge in der Verkaufsposition. Sind nur Bestellmengen eingegeben wird der Liefervorschlag mit der Menge 1 berechnet, vorher erfolgt eine Benutzerabfrage. Durch optionale Einstellung im Fenster "Verpackungsdaten" kann die Generierung auch auf Grundlage der Bestellmenge erfolgen. Ist keine Verpackungsvorschrifts- und Leergutnummer im Artikelstamm eingegeben, wird der Leergutvorschlag nicht aufgerufen.
Ist ein Vorschlag aus den Stammdaten vorhanden, werden diese automatisch in die Verpackungstabelle des Auftrags generiert, wenn entweder am Kunden das Kennzeichen "Verpackungsvorschrift" mit J=JA aktiviert ist oder in der Auftragspositionserfassung im Fenster "Optionen" die Funktion "Generierung von Verpackungsdaten" aktiviert ist.
Sofern ein automatischer Verpackungsvorschlag parametrisiert ist, wird bei jeder Neuanlage die Verpackungsvorschrift oder nur der einzelne Leergutartikel aus dem Artikelstamm in die Verpackungstabelle generiert und kann vom Anwender verändert werden. Ein automatischer Vorschlag erfolgt nur, wenn noch keine Eintragungen in die Verpackungstabelle der Position vorher stattgefunden hat. Die Berechnung der Verpackungsvorschlagsmengen erfolgt auf Grundlage der in der Position eingegebenen Liefermengen oder Bestellmengen (optional).